Wenn sich Vitalwerte von Patient*innen auffällig verändern, hilft Telemonitoring, frühzeitig zu warnen. Allerdings handelt es sich nicht bei jedem Alarm und eine reale Bedrohung. Erst durch geschultes Fachpersonal lässt sich entscheiden, ob wirklich eine ärztliche Intervention notwendig ist. SHL setzt hier auf eigene Telemedizin-Zentren.
Sensible Systeme sind für die Überwachung von Vitalparametern wichtig, um im Ernstfall zuverlässig zu alarmieren. Eine Studie des israelischen Sheba Medical Center ergab, dass es beim Telemonitoring allerdings auch immer wieder zu Fehlalarmen kommt. So wurde in der Studie ein großer Teil der Alarme ausgelöst, ohne, dass es eine ernste klinische Verschlechterung gab. Das zeigt: Die Früherkennung von Gesundheitsverschlechterungen ist technisch möglich, aber zu sensible Systeme können die Warnungen unbrauchbar machen.
Fehlalarme brauchen Einordnung
Braucht es also weniger sensible Systeme? Nicht ganz: Sensible Systeme sind sinnvoll, weil sie bei Verschlechterung des Gesundheitszustands eine echte Sicherheit bieten. Trotzdem können falsche Alarme Patient*innen zu Unrecht verängstigen. Wenn man sich vorstellt, eine Seniorin mit Herzinsuffizienz sitzt zuhause und ständig blinkt eine Warnmeldung auf, dann kann das die Patientin stark verunsichern – besonders, wenn sie mit der Frage alleine gelassen wird, ob sie ihre Ärztin oder ihren Arzt aufsuchen muss. Auch Ärzt*innen haben nicht die Kapazitäten, jedes Mal Patient*innen mit einem Alarm zu beraten, obwohl es sich tatsächlich nicht um eine Notsituation handelt. Die Studie macht deutlich, dass ein technischer Alarm allein nicht ausreicht, um eine reale Verschlechterung des Gesundheitszustandes festzustellen – es braucht den Faktor Mensch.
Wir betreuen Menschen, nicht nur Zahlen
Bei SHL setzen wir darauf, Patient*innen mit Herzinsuffizienz ganzheitlich zu betrachten und das geht am besten mit Menschen, welche die Alarme in den Gesamtkontext einordnen. Die Basis für technische Alarme bilden Grenzwerte der nationalen Versorgungsleitlinie für chronische Herzinsuffizienz. Wird ein Alarm ausgelöst, wird dieser zuerst an die Telemedizin-Zentren von SHL übertragen. Hier kann unser geschultes Fachpersonal den Alarm mithilfe weiterer Parameter einordnen. So fragen wir im Rahmen des Angebots Cordiva+ für die AOK Bayern beispielsweise täglich die Symptome von Patient*innen ab. Das hilft unserem Fachpersonal im Telemedizin-Zentrum, die Situation besser einzuschätzen und korrekt zu interpretieren. Darüber hinaus unterstützen wir mit telecor Kardiolog*innen, die selbst ein überregionales Therapiezentrum einrichten möchten – sowohl organisatorisch als auch technisch.
Fachpersonal entlastet Kardiolog*innen
Durch Lösungen wie diese werden Patient*innen verantwortungsvoll begleitet und mit technischen Alarmen nicht alleine gelassen. Vor allem aber werden Kardiolog*innen entlastet, indem Fehlalarme vom geschulten Personal im Telemedizin-Zentrum aufgefangen und eingeordnet werden. Mit der technischen Sicherheit und der Einordnung von Expert*innen können sich Kardiolog*innen vollkommen auf die medizinische Arbeit fokussieren, wo sie wirklich gebraucht wird.
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